In einer würdigen und feierlichen Gedenkstunde wurde am Volkstrauertag 2020 auf dem Glattbacher Friedhof der Opfer der beiden Weltkriege und der Gewaltherrschaft gedacht und das Denkmal gegen den Krieg eingeweiht.
Der Bürgermeister eröffnete die Feier mit der Erinnerung an die Notwendigkeit des Gedenkens und der immerfort währenden Aufgabe für den Frieden zu kämpfen. Der Vorstand der Glattbacher Stiftung, Philip Dean Kruk-De la Cruz, übergab das Denkmal an die Glattbacher Bevölkerung bevor es anschließend gemeinsam von Fr. Pfarrerin Viola Wölfle und Domkapitular Clemens Bieber gesegnet wurde..
Rede des Stiftungsvorstands Philip Dean Kruk-De la Cruz anlässlich der Einweihung
"Liebe Glattbacherinnen, liebe Glattbacher, liebe Frau Pfarrerin Wölfle, lieber Freund Clemens - Domkapitular Clemens Bieber aus Würzburg - , verehrte Gäste, seit vielen Jahren erinnerte nur eine verwitterte Steintafel hier am Kriegerdenkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Für die sehr vielen Opfer des 2. Weltkrieg und die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gab es bis heute noch keine angemessene Gedenkstätte, auf der die Opfer mit ihrem Namen verewigt sind. Bürger aus der Gemeinde hatten dies in den vergangenen Jahren mehrfach bemängelt. Kurt Baier hatte mich auf diese Umstände aufmerksam gemacht und nach einer gemeinsamen Besichtigung hier auf dem Friedhof stand fest, dass das ein Projekt für die Glattbacher Stiftung werden könnte.
Zuerst ging es nur um den Austausch, die Ergänzung der Namenstafel, aber schnell hatten wir gesehen, dass es damit nicht getan ist. Die Glattbacher Stiftung hat nun die gesamte Anlage vor der »Beweinung Christi« landschaftsgärtnerisch neu gestaltet und Tafeln für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs, sowie die zivilen und die Euthanasie-Opfer aufstellen lassen. Auf den drei halbrunden Tafeln aus Corten-Stahl, die rechts und links vom bestehenden Denkmal aufgestellt wurden, sind nun die Namen der Gefallenen und der Opfer zu lesen.
Gerade in Zeiten eines wieder aufkeimenden Nationalismus in Europa und der Welt, ist es wichtig, die Erinnerung aufrecht zu erhalten, welches Leid durch die Kriege des vergangenen Jahrhunderts entstanden ist. In diesem Sinne ist das Denkmal für die Gefallenen und Opfer der Weltkriege und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein Mahnmal für die Völkerverständigung. Und die Völkerverständigung ist u.a. eines der Anliegen der Glattbacher Stiftung. Wir sind sicher, dass die neuen Tafeln dazu beitragen, dass die Erinnerungen an die Gefallenen der Kriege und die Opfer der Gewaltherrschaft nicht verblassen und als Mahnung für die Hinterbliebenen dienen. Deswegen ist auch die Namensgebung sehr wichtig. Die umgangssprachliche Bezeichnung als „Kriegerdenkmal“ beinhaltet auch einen ursprünglich nationalistischen Ansatz, den man bewusst vermeiden wollte. Deswegen wird dieses Denkmal, in Absprache mit der Gemeinde und dem Gemeinderat den Namen „Denkmal gegen den Krieg“ erhalten. Ich freue mich sehr - auch im Namen des Stiftungsrat – dass wir dieses neu gestaltete Denkmal Heute Ihnen, der Gemeinde Glattbach übergeben dürfen.
Lassen Sie mich bitte zu diesem sehr großen Projekt der Glattbacher Stiftung noch etwas nachtragen: Die Kosten sind uns sehr schnell aus dem Ruder gelaufen, als Stiftung hätten wir alleine dass nicht realisieren können. Und so haben wir Gespräche geführt, auch mit Unternehmen, die am Bau des Gesundheitszentrum und des Seniorendorf beteiligt waren.
Heute bedanke ich mich im Namen des Stiftungsrat ganz besonders bei
dem Bauhof der Gemeinde Glattbach mit Ralf Englert und seinem Team
Herrn Thomas Christel von der Steingalerie Würzburg
Herrn Thomas Kimmel von der Firma Marcatis Laserbearbeitung hier aus Glattbach für die Gestaltung der Gedenktafeln, der Realisierung und Umsetzung
bei Wolfgang Sommer, Gartengestaltung aus Hösbach sowie
bei meinem Freund Thomas Brand und seinem Sohn Vincenth Breier, Landschaftsgärtner aus Sulzbach